Seit einigen Jahren etabliert sich der Inkjetdruck zunehmend auf dem internationalen Druckmarkt. In seinen Anfängen konnte der Inkjetdruck in Sachen Präzision und Qualität nicht mit dem Offsetdruck mithalten. Durch die Weiterentwicklung von Druckköpfen und Farben wurden in den vergangenen Jahren jedoch große Fortschritte gemacht. Gegenüber klassischen Druckverfahren bietet er zahlreiche Vorteile – vor allem für UV-Anwender.
Im Druckprozess gelangt die Farbe ohne Umweg direkt auf das zu bedruckende Substrat. Durch die Aushärtung der Farben in Sekundenbruchteilen können Produkte sofort weiterverarbeitet werden. Härtende UV- und LED-Systeme bieten eine hohe Prozesssicherheit und auch Kleinauflagen werden wirtschaftlich produziert.
Prinzipiell kommen nahezu alle Materialien zur Bedruckung im Inkjetverfahren in Frage. Da es sich um ein kontaktloses Druckverfahren handelt, sind sogar 3D-Materialien mit Ecken oder Rundungen direkt bedruckbar. Unter Umständen ist eine Vorbehandlung des Substrats notwendig, um ein „Verlaufen“ der Tinte zu vermeiden und eine ausreichende Haftung der Farben auf der Oberfläche zu gewährleisten.
Erste Anwendungsgebiete für den Inkjetdruck waren die Bereiche Codierung und Markierung (z.B. der Druck von Mindesthaltbarkeitsdaten auf Lebensmittelverpackungen) im Continuous-Inkjet-Verfahren und mit lösemittelhaltigen Farben. Inzwischen hat sich das Einsatzgebiet dank hervorragender Druckergebnisse durch verbesserte Farben und Technologie – auch im UV-Bereich – stark ausgeweitet.
Für den Inkjetdruck ist keine analoge Druckform notwendig, daher kann ein Substrat auf unkomplizierte Weise mit unterschiedlichen Informationen bedruckt werden. Dies kommt besonders in Anwendungen zum Tragen, wo Teile personalisiert oder fortlaufend nummeriert werden sollen. Inkjet bietet Vorteile, wo kleine Auflagen gefordert sind und/oder in kurzen Abständen wechselnde Inhalte gedruckt werden sollen, z.B. in den Bereichen Mailing, Signage oder im Akzidenz- und Kleinauflagendruck. Beispiele hierfür sind Poster, Plakate, Banner und Schilder, Landkarten, Barcodes, Nummerierungen, Mindesthaltbarkeitsdaten, Direktwerbung und Geschäftspapiere.
Durch den kontaktlosen, qualitativ hochwertigen Druck auf verschiedensten Bedruckstoffen erschließen sich auch in Zukunft neue Anwendungsfelder im Bereich des Industriedrucks (Direktdruck auf Industrieprodukte). Durch die Integration der Druckköpfe in die Produktionslinie ist es nun möglich, inline die benötigten Inhalte oder Grafiken direkt auf das Endprodukt zu drucken. Das spart Zeit und Ressourcen.
Industrieller Inkjetdruck ist jedoch nicht auf die grafische Gestaltung eines Produkts beschränkt. Durch immer bessere Kopftechnologie und Präzisionsmaschinen ist es inzwischen möglich, definierte, extrem dünne oder feingliedrige funktionale Schichten in der Halbleiterindustrie zu drucken. Ebenfalls im Trend sind 3D-Drucker, die mittels Inkjet-Technologie jegliche 3D-Form in Einzelauflage kostengünstig herstellen können.
Im Bereich der UV-Veredelung gibt es durch Hybridlösungen aus Standard- und LED-UV-Technologie neue Möglichkeiten für besondere haptische Effekte auf Druckprodukten. Durch die Kombination aus LED-UV-Aggregaten zum sogenannten „Pinning“, der Vorhärtung der Farben im Druckprozess, und einem Standard-UV-System als Endtrocknung, werden optimale Ergebnisse erzielt. Eine weitere Nische für besondere Printveredelungen wurde eröffnet. Da der Einsatz von UV-Tinten allerdings in manchen Bereichen nicht wirtschaftlich oder gewünscht ist, wird z.B. im Bereich der Wellpappen- oder Kartondirektbedruckung eine Kombination aus wasserbasierender Tinte und Warmluft-Infrarottrocknung eingesetzt.
Bei detaillierten Fragen zu den Anwendungen dürfen Sie uns jederzeit gerne kontaktieren!
Inkjetsysteme werden mittlerweile übergreifend auf fast allen Materialen und Maschinenkonzepten eingesetzt. Der Einsatzbereich geht vom Großformatdruck mit beweglichen UV-Systemen über Industriedruck auf Holz/PVC mit sehr großen Druckbreiten bis hin zu schnelllaufenden bogenverarbeitenden Maschinen oder Etikettendruckmaschinen. Die dafür benötigten Härtungssysteme müssen daher eine Vielzahl verschiedener Anforderungen erfüllen, wie beispielsweise eine kompakte und leichte Bauweise, eine lange Lebensdauer sowie extreme Leistungsstärke. Das Portfolio an UV-Systemen (UV-Lampe und UV-LED) der IST Metz Gruppe ist für Inkjet-Anwendungen daher das umfangreichste im Markt und kann nahezu jeden Kundenwunsch abdecken. Aufgrund der modularen Bauweise der UV- und LED-Systeme sind zusätzlich auch noch kundenspezifische Anlagen zur Aushärtung von Industrieprodukten ohne hohen Aufwand möglich. So können zum Beispiel ein UV-LED Pinning mit einer UV-Lampen-Endhärtung oder mehrere starke UV-LED Systeme verschiedener Wellenlängen kombiniert verbaut werden. Je nach Anforderung besteht die Möglichkeit, zwischen fokussierten, nicht fokussierten UV-LED-Systemen oder verschiedenen Reflektorgeometrien bei der UV-Lampentechnologie zu wählen. Sollte eine wasserbasierende Tinte getrocknet werden, bietet IST METZ natürlich auch in diesem Bereich Produkte und Expertise z.B. im Bereich der Karton- oder Wellpappendirektbedruckung.